Nebil Abdulgadir kommt 1987 in Keren, im nordostafrikanischen Eritrea, auf die Welt. Kurze Zeit später, er ist erst vier Monate alt, zieht die Familie nach Deutschland in die Main-Metropole Frankfurt. Nebil kommt erstmalig über Werke des gegenständlichen Malers Francis Bacon mit bildender Kunst in Berührung. Zu dieser Zeit ist Nebil 15 Jahre alt, studiert die Werke John Zorns und widmet sich dem Künstler und Regisseur David Lynch sowie Alejandro Jodorowsky und David Cronenberg.
Vier Jahre arbeitet er als Illustrator bei einer Computerspielefirma, perfektioniert dort das Arbeiten mit digitalen Bildprogrammen, die er auch heute noch in seinen Schaffensprozessen anwendet. In seinem Arbeitsprozess beginnt er mit einer ausgiebigen Bildrecherche zu einem ausgewählten Themenkomplex basierend auf einem streng ausgearbeiteten Konzept. Diese Bilder werden akribisch archiviert, daraus wird ein digitaler Entwurf entwickelt, bei dem der Fokus auf der Erzählung der Komposition liegt. Erst wenn der Entwurf komplett mit der figurativen Szene und den Flächen ausgearbeitet ist, wird dieser auf Leinwand übertragen, und dort mit Ölfarben materialisiert und ausgebessert.
Die Thematiken seiner Werke sind die übersexualisierte Gesellschaft, der wachsende Pornokonsum, Vereinsamung, die alltäglich erlebbare rohe Gewalt, der Tod und seine Verleugnung in der modernen, westlichen Welt, Geschichtsverfälschung und -verdrängung, aber auch – angelegt in seinem Arbeitsprozess – die Zerstückelung der Wahrnehmung im digitalen Zeitalter und die Fragmentierung unserer Erlebnisse.
Sie möchten die Werke von Nebil live erleben? Vetreten wird Nebil durch die Gutleut Galerie in Mainz.
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